Die Fotos der Kantine in Pyramiden erzählen eindrucksvoll vom Alltag einer untergegangenen Bergbausiedlung. Der große Speisesaal wirkt weit und still, als hätte man ihn nur für einen Moment verlassen. Lange Tische und Stühle stehen noch geordnet, teils staubbedeckt, teils vom arktischen Klima gezeichnet. An den Wänden lassen sich verblasste Farben und sowjetische Gestaltungsdetails erkennen, die an Gemeinschaft, Disziplin und Versorgung erinnern. Das Licht fällt gedämpft durch die Fenster und hebt Details hervor: abgenutzte Bodenbeläge, zurückgelassene Tabletts, Reste von Wanddekorationen. Die Kantine war einst ein zentraler Ort des sozialen Lebens – hier trafen sich Arbeiter nach Schichten im Bergwerk, hier wurde gesprochen, gelacht und geschwiegen. Heute vermitteln die Fotografien eine besondere Mischung aus Melancholie und historischer Nähe. Sie zeigen nicht nur einen Raum, sondern ein eingefrorenes Zeitzeugnis, in dem sich Alltag, Ideologie und Isolation der Arktis überlagern. Gerade diese stille Atmosphäre macht die Kantine zu einem der eindrucksvollsten Motive Pyramiden. Foto: Kevin Hackert | Lizenz: CC BY-NC 2.0 | Original: Flickr